Hilfsbedürftige Igel
Wann braucht ein Igel Hilfe? Wohin kann man sich wenden?
Igel brauchen Hilfe, wenn sie
- verletzt sind
- sich bei Berührung nicht einkugeln
- mit Zecken, Fliegen oder Maden bedeckt sind
- torkeln oder im Kreis laufen
Hilfsbedürftige Igel gehören unbedingt in die Hände von Fachleuten. Der Zeitfaktor bei der Rettung hilfsbedürftiger Tiere spielt hierbei eine entscheidende Rolle!
Sowohl medizinische Behandlung wie auch die Pflege verlangen viel Spezialwissen.
Zögern Sie nicht und rufen Sie bitte vor jedem Eingreifen eine Igelstation oder Fachstelle an. Die Telefonnummern zu den einzelnen Igelstationen finden Sie in der Liste weiter unten.
Notfallnummer pro Igel: 0800 070 080 täglich von 16:00 bis 20:00
Verwaiste Igelbabies oder Jungigel gefunden, was tun?
Lesen Sie dazu unser Merkblatt.

Liste Igelstationen
Diese Liste ist nicht vollständig, es sind nur diejenigen Igelstationen aufgeführt, die einer Veröffentlichung ihrer Daten zugestimmt haben. Es lohnt sich deshalb, bei grösseren Distanzen im Internet nach einer eventuell nähergelegenen Igelstation zu suchen.
1257 | Bardonnex – Genève | CRR – Centre de | 079 203 47 39 | |
1261 | Le Vaud | La Garenne | 022 366 11 14 | |
1373 | Chavornay | Erminea Wildtierstation | Notfall Nummer | |
1700 | Fribourg | Naturhistorisches Museum | 026 305 89 00 | www.fr.ch/mhnf/station-de-soins-rita-roux-pour-la-faune-sauvage |
1890 | Saint-Maurice | Igelstation Herissan | 076 822 43 61 | |
1957 | Ardon | Verein Tombapic | 079 785 81 31 | |
2555 | Brügg | TSV Biel Seeland | 032 341 85 85 | |
3427 | Utzenstorf | Stiftung Wildstation | 032 665 38 93 | |
3951 | Agarn | Igelstation Aussenstelle | 079 664 17 57 | |
4102 | Binningen | Igelhilfe Baselbiet | 077 439 73 45 | |
4145 | Gempen | Igelhilfe Baselbiet | 077 496 25 48 | |
4456 | Tenniken | Igelnest OberBaselbiet | 077 400 31 57 | |
| 4466 | Ormalingen | Igelnest OberBaselbiet | 077 497 26 32 | www.igelnest-oberbaselbiet.ch |
5644 | Auw | Igelstation Auw | 079 291 74 39 | |
5703 | Seon | Igelstation Stiftung | 062 769 69 29 | |
5724 | Dürrenäsch | Igelhilfe Mittelland | 062 558 08 89 | |
6030 | Ebikon | Igelstation Ebikon | 076 530 64 79 | |
| 7000 | Chur | Tierheim & Tierhotel Arche | 081 353 19 29 | www.tierpflege@tierheim-chur.ch |
8050 | Zürich | Igelzentrum Zürich | 044 362 02 03 | |
8335 | Hittnau | Igelstation Hittnau | 044 552 57 47 | |
8340 | Hinwil | Igelstation Hinwil | 079 473 72 24 | |
8483 | Kollbrunn (Zell) | Igelstation Kollbrunn | 076 365 40 52 | |
8500 | Frauenfeld | Igelstation Frauenfeld | 079 944 65 32 | |
8867 | Niederurnen | Igelhilfe Glarnerland | 077 453 36 70 | |
8908 | Hedingen | Igelstation Säuliamt | 078 265 18 40 | |
9200 | Gossau | Walter Zoo Igelstation | 076 573 65 21 | |
9410 | Heiden | Igelstation Heiden Natur | 076 303 94 10 | |
9435 | Heerbrugg | TSV Rheintal Igelstation | 079 229 38 02 |
Häufig vorkommende Notsituationen
Sollten Sie einen Igel an einem gefährlichen Ort antreffen, auf der Strasse etwa, halten Sie solange die Gefahr fern oder den Verkehr auf, bis der der Igel verschwunden ist. Im schlimmsten Fall in Laufrichtung zur nächstgelegenen Grünfläche tragen.
Niemals einen Igel an einen entfernten Platz bringen, Igel sind äusserst reviertreu und haben in einem unbekannten Umfeld nur geringe Überlebenschancen. Völliger Bödsinn ist das Aussetzen im Wald, Igel haben nie im Wald gelebt.
Wird ein Igel im Swimming Pool, einem Schacht oder in einem Netz verheddert gefunden, bitte unbedingt unsere Notfallnummer anrufen. Diese Tiere sind in der Regel unterkühlt, dehydriert oder verletzt. Und bitte nicht vergessen, die Gefahr zu beseitigen: Austiegshilfen montieren, Kellerschächte abdecken, keine losen Netze liegenlassen.
Dauernde Igelfütterung ist zu unterlassen, weil permanente Futterstellen alle möglichen Tiere anziehen (Füchse, Marder, Katzen, andere Igel) und dort Krankheiten und Parasiten verbreitet werden.
Temporäre Zufütterung von Igeln, wenn ja dann richtig
Igel sind Insektenfresser und da die Insekten um über 75% zurückgegangen sind, findet der Igel nicht mehr genügend Nahrung. Aus der Not weicht er immer mehr auf Schnecken aus welche aber die Hauptüberträger von Innenparasiten sind und im Normalfall nur einen ganz kleinen Teil auf der Speisekarte des Igels einnehmen.
In Anbetracht dieser Fakten macht es Sinn den Igel zeitweise mit Futter zu unterstützen aber dabei sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Zufütterung vor allem im Frühling und im Herbst oder während langer Trockenperioden.
- Es muss zwingend ein Futterhaus verwendet werden damit keine anderen Tiere angelockt werden. Und das Futterhaus muss täglich gereinigt werden.
- Es ist auch darauf zu achten, dass man keine Massenfütterungen veranstaltet. Die Zufütterung ist immer nur eine Unterstützung.
- Täglich frisches Wasser zur Verfügung stellen
- 98% der im Handel erhältlichen Igelfutter sind ungeeignet. Diese enthalten Nüsse, Getreide, Früchte, Gemüse, etc., das sind alles Zutaten die der Igel nicht verdauen kann.
- Keine Haferflocken
- Keine Milch
Geeignetes Futter:
- Hochwertiges, getreidefreies Katzentrockenfutter mit einem hohen Fleischanteil.
- Hochwertiges Katzennassfutter mit einem hohen Fleischanteil und ohne Gelee oder Sauce
- Ungewürztes Rührei
- Mehlwürmer NIE als Alleinfutter sondern nur als kleines Topping dazugeben
Bei der Fütterung der Igel ist darauf zu achten, dass ein artgerechtes Futterhaus genutzt wird. Ein Futterhaus muss zwingend zwei Eingänge haben und so konstruiert sein, dass keine anderen Tiere an die Futterstelle kommen. Ein solches Futterhaus finden Sie zu einem fairen Preis bei pik-pik.
Der Igel im Gesetz
Gemäss der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzverordnung (Art. 20 Abs. 2 NHV) ist es untersagt, Igel
a zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre (…) Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen;
b lebend oder tot (…) mitzuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.
Im Interesse der Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine Ausnahmebewilligung für Haltung und Pflege möglich (Art. 20 Abs. 3 NHV). Die zuständige Behörde für solche Bewilligungen wird vom Kanton bezeichnet (Art. 20 Abs. 4 NHV). Wird nun ein kranker oder verletzter Igel gefunden, wird die verantwortliche Stelle die Inpflegenahme des Tieres im allgemeinen akzeptieren. Grundsätzlich muss man sich jedoch unverzüglich mit einem Tierarzt oder einer Igelstation in Verbindung setzen.
Gesunde, reproduktionsfähige Igel-Populationen entstehen u.a. durch natürliche Auslese. Es soll nicht angestrebt werden, "Kümmerlinge" um jeden Preis (z.B. mit unverhältnismässig hohem medizinischen Einsatz) am Leben zu erhalten. Ziel jeder Pflege muss es sein, den Igel wieder in die Natur entlassen zu können.


