Garten als Schatzkammer aber kein Tresor: Mein Zaun lässt Leben rein
Igel sind in ihren Revieren auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Partnern auf weite Wege angewiesen. Ein einziger Igel kann in einer Nacht bis zu sechs Kilometer zurücklegen. Geschlossene Zäune stellen für sie unüberwindbare Barrieren dar. Ohne Durchschlupfe sind Igel gezwungen, auf gefährliche Alternativrouten auszuweichen.
1. Strassenverkehr
Der wohl größte Feind des Igels in Siedlungsgebieten ist der Straßenverkehr. Wenn Zäune die direkten Wege durch Gärten blockieren, bleibt Igeln oft nur der Umweg über Straßen, wo sie unweigerlich Gefahr laufen, überfahren zu werden. Jedes Jahr sterben unzählige Igel auf unseren Strassen, ein Großteil davon könnte durch vernetzte Gärten gerettet werden.
2. Partnersuche und Genpool
Die nächtlichen Streifzüge dienen nicht nur der Nahrungssuche, sondern auch der Partnersuche. Wenn Igel isoliert in einzelnen Gärten gefangen sind, finden sie keine Partner, was die Fortpflanzung erschwert und den Genpool kleiner Igelpopulationen verarmen lässt. Ein eingeschränkter Genpool macht Populationen anfälliger für Krankheiten und Umweltveränderungen und gefährdet langfristig ihren Erhalt.
3. Zugang zu Ressourcen
Igel brauchen Zugang zu verschiedenen Gärten, um ausreichend Nahrung (Insekten, Schnecken, Würmer) und Wasser zu finden. Ein Garten allein bietet selten genug für den Bedarf eines Igels über längere Zeit.
Was kann ich tun?
Die gute Nachricht ist: Es ist unglaublich einfach, Igeln zu helfen! Ein kleiner Durchschlupf von etwa 13 x 13 Zentimetern an der Unterseite des Gartenzauns genügt. Dies kann ein ausgeschnittenes Loch in einem Maschendrahtzaun sein, eine kleine Öffnung unter einem Holzzaun oder ein speziell dafür vorgesehener Igel-Durchlass. Wichtig ist, dass die Öffnung igelfreundlich gestaltet ist, ohne scharfe Kanten, an denen sich die Tiere verletzen könnten.
Machen Sie Ihren Garten zu einem Teil eines größeren, sicheren Netzwerks für Igel. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und ermutigen Sie auch sie, Igel-Durchschlupfe in ihren Zäunen zu schaffen. So entsteht ein zusammenhängendes Biotop, in dem Igel sicher umherwandern, Nahrung finden und sich fortpflanzen können. Es ist eine kleine Geste mit einer riesigen Wirkung für den Schutz unserer heimischen Igel.

