So wird das 1. August-Feuer nicht zum Scheiterhaufen

Der Igel auf dem Scheiterhaufen: Ein Appell zum Schutz unserer Wildtiere

Auch dieses Jahr werden am 1. August wieder unzählige Wildtiere in den traditionellen Feuern qualvoll verbrennen. Dabei ließe sich dieser entsetzliche Vorgang ganz einfach verhindern; das beliebte 1. August-Feuer muss nicht zum mittelalterlichen Scheiterhaufen für Igel & Co. werden.


Brauchtum im Wandel der Zeit

Früher waren wir als Kinder am 1. August den ganzen Tag mit Knallern unterwegs, an denen wir uns hier und da mal die Finger verbrannten. Die Vorfreude auf das nächtliche Feuerwerk, das Knallen, die Höhenfeuer und die verrauchte Atmosphäre am Tag danach war riesig. Gegen befürchtete neue Regelungen für dieses besondere Fest könnten 1. August-Enthusiasten einwenden: "Die Verwendung von Feuerwerk hat man nun schon eingeschränkt, uns dieses (fast) weggenommen. Was noch?"


Warum wir das 1. August-Feuer nicht verbieten wollen

Wir möchten klarstellen: Nein, wir wollen das 1. August-Feuer nicht verbieten. Das Entzünden von Feuern am 1. August ist ein jahrhundertealter Brauch – im Gegensatz zum Entzünden von Feuerwerk. In ein so großes Feuer zu schauen, sich daran zu wärmen und das Holz unter den Flammen knistern zu hören, hat wahrlich etwas Magisches. Es ist ein Element, das viele von uns in seinen Bann zieht.


Das Zuhause der Wildtiere – Holzhaufen

Wissen Sie, was Igel und andere Wildtiere in ihren Bann zieht? Holzhaufen aus Altholz. Igel und andere kleine Wildtiere sind mehr denn je auf der Suche nach solchen Zufluchtsorten. Da natürliche Totholzhaufen – dem Homo sapiens sei Dank – kaum noch vorkommen, sind 1. August-Holzhaufen innerhalb weniger Stunden von kleinen Wildtieren bewohnt. Ihr Ende ist oft grausam.


Einfache Schritte zur Verhinderung von Tierleid

Solches Tierleid kann mit wenigen simplen Schritten vermieden werden:

  • Holzhaufen am Tag des Abbrennens aufschichten: Die Verantwortlichen in der Gemeinde sollten die definitiven Holzhaufen erst am Tag des Abbrennens aufschichten.
  • Schutzzaun errichten: Ist das Aufschichten am Tag selbst nicht möglich, bitte unmittelbar danach einen feinmaschigen Schutzzaun um den Holzhaufen errichten, um Igeln und anderen Kleintieren den Zutritt zu verwehren. Es ist dabei sehr wichtig, dass der Schutzzaun am Boden dicht abschließt.
  • Vorsichtiges Umschichten: Holzhaufen, die bereits über einen längeren Zeitraum bestehen und nicht durch einen Schutzzaun abgesichert worden sind, sollten vor dem Anzünden vorsichtig umgeschichtet werden.

 

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